«Dem steigenden Heizverbrauch auf die Schliche gekommen»
Die GEWA Stiftung für berufliche Integration hat an ihrem Standort in Zollikofen einen über die Jahre stets ansteigenden Gasverbrauch für die Heizung festgestellt, ohne die genauen Ursachen zu kennen. Gestützt auf eine Analyse der öffentlichen Energieberatung Bern-Mittelland konnten wirksame Massnahmen ergriffen werden.
Als Leiter des GEWA-Liegenschaftsservice und Verantwortlicher für die GEWA-Gebäude ist Hans Nydegger von Berufs wegen für das Thema Energie sensibilisiert. «Wir haben festgestellt, dass der Gasverbrauch fürs Heizen und Warmwasser an unserem GEWA-Standort Zollikofen seit 2010 kontinuierlich gestiegen ist», berichtet er, «zugleich konnten wir uns diesen Anstieg nicht erklären». Als Ursache vermutete Hans Nydegger einen Defekt an der Gasfeuerung, einen Schaden an der Gebäudehülle oder eine Änderung im Nutzungsverhalten.
Die Nadel im Heuhaufen
Aus einem Weiterbildungskurs der öffentlichen Energieberatungsstelle Bern-Mittelland wusste Hans Nydegger um das Beratungsangebot für KMU. Er nahm telefonisch Kontakt auf und vereinbarte mit Matthias Santschi einen Termin in Zollikofen. Eine spannende Suche nach den Gründen für den steigenden Heizverbrauch begann. Der heutige GEWA-Standort im früheren Kümmerli+Frey-Gebäude ist weitläufig. Der Rundgang und die energietechnische Bestandesaufnahme ergaben, dass ein Heizungs- oder Gebäudedefekt ausgeschlossen werden konnte. Zugleich stellte der Energieberater fest, dass die Betriebszeiten der Heizung optimiert werden können. Insbesondere aber förderte die Energieberatung zutage, dass das grosse, nicht dauernd frequentierte Hochregallager offensichtlich überheizt war. «Matthias Santschi fiel auf, dass unsere Mitarbeitenden im Lagerraum im T-Shirt arbeiteten – und das in den Wintermonaten», erklärt Hans Nydegger. Die Messung ergab, dass der voluminöse Lagerraum mit 22 Grad Celsius konstant zu stark beheizt war. Die SIA-Norm sieht eine Temperatur von 15 bis 18 Grad Celsius vor. Zumindest eine Nadel im Heuhaufen war gefunden.
Massnahmen zeigen Wirkung
«Wir haben als erste Massnahme die Temperatur im Hochregallager umgehend nach unten korrigiert und auch die Betriebszeiten der Heizung angepasst, um keine unnötigen Heizzeiten mehr zu haben», sagt Hans Nydegger. Als weitere Massnahme zur Senkung des Heizenergieverbrauchs wird bei der Spedition die Lastwagenrampe mit einer zusätzlichen Isolier-Schiebetür ausgerüstet. «Die Optimierungen greifen bereits, und wir sind zuversichtlich, den Gasverbrauch fürs Heizen und Warmwasser nun wieder in den Griff zu bekommen», betont Hans Nydegger.
Die GEWA Stiftung für berufliche Integration will Menschen dazu befähigen im Arbeitsmarkt wieder Tritt zu fassen. Um diesen Auftrag wahrzunehmen, vereint die GEWA unter ihrem Dach elf Betriebe verschiedener Branchen und bietet ein breites Angebot an Eingliederungsprogrammen.