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WebGIS für Fernwärme und Biogas

Auf dem WebGIS der RKBM, Bereich «Energie- und Klimaberatung», ermöglichen die Karten «Potenzial Fernwärme» und «Potenzial Biogas» den Gemeinden den Einstieg ins Thema und erleichtern die Planung.

✳️ POTENZIAL FERNWÄRME ✳️
Erneuerbare Fernwärme ist für Gemeinden eine Schlüsseltechnologie für das Erreichen der Netto-Null-Ziele. Insbesondere in dicht bebauten (Kern-)Zonen ist sie fast alternativlos, wenn die fossilen Öl- und Gasheizungen mit erneuerbarer Wärme ersetzt werden sollen. In weniger stark bebauten Gebieten sind individuelle Lösungen häufig wirtschaftlicher.

Nutzen der WebGIS-Karte im Bereich Fernwärme

  • Gedankenanstoss für Gemeinden
    • Das Fernwärme-Potenzial ist im WebGIS einfach ersichtlich
    • Die Karte erleichtert es, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen
  • Grundlage für Initiierung von Machbarkeitsstudien, um
    • das Potenzial genauer zu beziffern
    • wirtschaftlich interessanteste Gebiete und
    • interessante Quellen zu identifizieren
  • Vorteil in Verhandlungen mit Versorgern
    • Wer seine Möglichkeiten kennt, kann besser verhandeln
  • Vorabklärung möglicher Leitungsführungen (Schnittstelle mit Tiefbauamt)
    • Koordination Strassensanierungen mit möglichem Fernwärme-Ausbau (Sperrfristen und Akzeptanz)
    • Vorbereitung möglicher Fernwärme-Ausbau bei Strassensanierungen (Leerrohre)

Die WebGIS-Karte hilft den Gemeinden also, einen Fernwärmeausbau strategisch zu unterstützen und zu planen.

Wichtiger Hinweis

  • Das WebGIS richtet sich zwar primär an Gemeinden mit kleinem bis mittlerem Potenzial (Gemeinden, die gemäss unserer Analyse über grosses Potenzial verfügen, haben bereits einen Richtplan Energie und werden separat erfasst, siehe WebGIS-Layer «Gemeinden mit Richtplan Energie»).
  • Aber auch Gemeinden ohne oder mit vernachlässigbar kleinem Potenzial sollten sich mit dem Thema Fernwärme auseinandersetzen! Denn auch hier kann es sein, dass es in Kernzonen (fast) keine andere Option für eine erneuerbare Wärmeerzeugung gibt als einen Nahwärmeverbund. Diese Zonen müssen eruiert werden.

Anwendung der WebGIS-Karte und Layer im Bereich Fernwärme

  • Eine Übersichtskarte zeigt, welche Gemeinden wirtschaftlich interessante und noch unerschlossene Fernwärmepotenziale aufweisen (entspricht dem minimalen Potenzial). Die Abschätzung basiert auf öffentlich zugänglichen Daten und den Kennzahlen aus dem Planungshandbuch Fernwärme (QM Fernwärme, EnergieSchweiz).
  • Auch Gemeinden ohne ausgewiesenes Potenzial sollten ein solches prüfen. Oft gibt es auch für enge Dorfkerne keine andere Möglichkeit, um auf 100% erneuerbare Wärme umzustellen.
  • Gemeinden mit einem Richtplan Energie werden hellblau dargestellt; sie kennen ihr Potenzial bereits und haben entsprechende Massnahmen definiert.

 

Graphische Darstellung der Fernwärme-Potenziale (erarbeitet durch Energieberatung Bern-Mittelland).

 

  • Um das in der eigenen Gemeinde vorhandene Potenzial genauer zu prüfen, können Interessierte die WebGIS-Layer «Wärmebedarf Wohnen / Dienstleistung», «Wärmebedarf Industrie» und «Standorte thermischer Netze» nutzen.
  • Laut Planungshandbuch Fernwärme gilt, dass Gebiete mit einer Wärmedichte von ≥ 500 MWh/(ha*a) für Fernwärmeerschliessungen potenziell wirtschaftlich interessant sind.
  • In Verbindung mit dem Layer «Standorte thermischer Netze» kann in einem weiteren Schritt geprüft werden, ob in der Nähe der als interessant identifizierten Gebiete bereits ein Wärmeverbund existiert, an welchen ein Anschluss möglich wäre, oder ob der Bau eines neuen Verbunds nötig wäre.
  • Für genauere Abklärungen (z. B. Prüfen von Wärmeverbunderweiterungen oder genauere Abschätzung von Potenzialen) muss ein spezialisiertes Planungsbüro hinzugezogen werden.

👉 Die Neue Regionalpolitik NRP fördert Wärmeverbünde
Planen Sie einen Wärmeverbund in Ihrer Gemeinde? Und soll ein grosser Teil der produzierten Wärme in Gebäuden bezogen werden, in denen gearbeitet wird? Das Förderinstrument der Neuen Regionalpolitik (NRP) kann die Realisierung von Wärmeverbünden mit gewerblich-industrieller Prägung mit Darlehen unterstützen. Melden Sie sich möglichst frühzeitig und unbedingt vor Baubeginn bei uns, um das Förderpotenzial Ihres Vorhabens auszuloten. Gerne beraten und begleiten wir Sie.
Kontakt: Fachbereich Regionalpolitik der RKBM: regionalpolitik@bernmittelland.ch, Telefon: 031 370 40 70

 

♻️ POTENZIAL BIOGAS ♻️
Laut der Biomasse-Strategie Biomasse-Strategie des Bundes ist Biomasse eine wichtige einheimische erneuerbare Energiequelle. Das vorhandene Potenzial soll vollständig und nachhaltig genutzt werden.

Die Regionalkonferenz Bern-Mittelland (RKBM) hat die Nutzung insbesondere von Biogas in ihrem Gemeindeperimeter (Fokus ländlicher Raum) genauer untersucht und in einem Bericht zusammengefasst, der auch die Resultate einer ETHZ-Studie mit einbezieht. Gemeinden und weitere Akteure wie z. B. Landwirte sollen einfach und rasch ermitteln können, ob es sich in ihrer Gemeinde respektive auf ihrem Hof lohnt, das Thema Biogas genauer zu betrachten.

Kriterien für mögliche Standorte von Biogasanlagen

  • Standorte (Bauernhöfe) müssen
    • sich in der Landwirtschaftszone befinden,
    • mindestens 100 Meter Distanz zu Siedlungsgebieten haben,
    • über ein hofeigenes Biogaspotenzial von ≥ 720 GJ/a verfügen und
    • gewährleisten, dass das produzierte Biogas sinnvoll genutzt werden kann.

Nutzen der WebGIS-Karte im Bereich Biogas

  • Gute Grundlage für die gezielte Erschliessung regionaler Biogaspotenziale
  • Klare Darstellung geeigneter Standorte ermöglicht effiziente Vorauswahl
  • Frühzeitiges Identifizieren von Landwirtschaftsbetrieben mit Potenzial
  • Unkompliziertes Anstossen und erster Grobprüfungen.
  • Rascher Ausschluss ungeeigneter Standorte (Einsparung von Zeit und Ressourcen)
  • Grundlage für Initiierung von Machbarkeitsstudien für mögliche Biogasanlage

Anwendung der WebGIS-Karten und Layer im Bereich Biogas

Potenzialzonen
Graphische Darstellung der Potenzialzonen Biogas (Quelle: ETHZ-Studie, Siegrist, Bowman, & Burg, 2022 & Abteilung Direktzahlungen LANAT, 2024, erarbeitet durch eicher+pauli AG).

 

  • Die farbigen Flächen stellen das energetische Potenzial von Biogas aus landwirtschaftlichen Abfällen dar (Potenzialzonen). Das Potenzial ist als maximales Potenzial zu verstehen.
  • Das jeweilige Potenzial gilt für jeden Betrieb, der sich innerhalb der entsprechenden Zone befindet und die gesamte Biomasse, die in einem Radius von 12 km anfällt, verarbeiten kann.
  • Wird eine Anlage auf das maximale Potenzial ausgelegt, müssen alle Höfe im Umkreis von 12 km zusammenarbeiten. Beim Bau von kleineren Anlagen reichen auch kleinere Kooperationen aus.

 

Eignungsgebiete
Beispielhafter Ausschnitt Eignungsgebiete Standorte Biogasanlagen Gemeindegebiet RKBM, (Quelle: ETHZ-Studie, Siegrist, Bowman, & Burg, 2022, erarbeitet durch eicher+pauli AG).

 

  • Die Karte der Eignungsgebiete zeigt, auf welche Art und Weise das Biogas an einem potenziellen Anlagestandort genutzt werden könnte. Dargestellt werden:
  • Transparent: Für einen Biogasanlage-Standort ungeeignetes Gebiet
  • Grün: Gebiet geeignet für Biogasanlage mit Blockheizkraftwerk (BHKW) und Einspeisung elektrischer Energie ins Schweizer Stromnetz
  • Orange: Gebiet geeignet für Biogasanlage und Einspeisung Biogas in Schweizer Gasnetz und / oder mit BHKW und Einspeisung elektrischer Energie ins Schweizer Stromnetz
  • Rot: Gebiet geeignet für Biogasanlage mit BHKW und Einspeisung elektrischer Energie ins Schweizer Stromnetz und / oder Einspeisung thermischer Energie in Fernwärmenetz
  • Blau: Gebiet geeignet für Biogasanlage mit Einspeisung Biogas in Schweizer Gasnetz und / oder mit BHKW und Einspeisung elektrischer Energie ins Schweizer Stromnetz und / oder Einspeisung thermischer Energie in Fernwärmenetz

👉 Neue Regionalpolitik NRP fördert energetische Biogasnutzung
Möchten Sie das Potenzial für die energetische Nutzung von Biogas in Ihrer Gemeinde oder auf Ihrem Betrieb / Hof näher abklären? Und planen Sie dazu eine Zusammenarbeit mit mehreren anderen Betrieben? Das Förderinstrument der Neuen Regionalpolitik (NRP) unterstützt Projekte im ländlichen Raum finanziell. Melden Sie sich bei uns, um das Förderpotenzial Ihrer Projektidee auszuloten. Gerne beraten und begleiten wir Sie.
Kontakt: Fachbereich Regionalpolitik der RKBM: regionalpolitik@bernmittelland.ch, Telefon: 031 370 40 70